Ein Konzept, das mein Leben verändert hat, ist das von der Komfortzone, der Lernzone und der Panikzone. Es geht auf einen Artikel von Luckner und Nadler von 1997 zurück. Als begeisterter Lernender, der sich gerne kontinuierlich weiterentwickeln will, hat es zu starken positiven Veränderungen in meinem Leben geführt, seit ich es 2010 kennenlernen durfte.
Was ist das Zonenmodell?
Gemäß dem Zonenmodell befinden wir uns zu jeder Zeit in einer der drei Zonen. Vereinfacht lassen diese sich wie folgt von innen nach außen beschreiben:
- Komfortzone: In der Komfortzone befinden wir uns die meiste Zeit unseres Lebens. Wir tun, was wir gewohnt sind zu tun in einer Umgebung, in der wir gewohnt sind, zu sein. Das ist nicht langweilig, das ist einfach, wie das Leben normalerweise ist: meistens verändert sich nicht viel. In der Komfortzone fühlen wir uns wohl, deswegen verlässt man sie in der Regel nicht ohne einen Grund.
- Lernzone: In der Lernzone gehen wir aus der kuschligen Komfortzone heraus bzw. werden durch äußere Umstände aus ihr herausbefördert. Wir tun entweder etwas, was wir gewohnt sind, zu tun, in einer neuen Umgebung, oder wir tun etwas Neues in der bekannten Umgebung. Wir probieren uns also in der bekannten Umgebung aus oder begeben uns in eine komplett neue Umgebung. Hierzu zählen meinem Verständnis nach der Culture Shock bzw. der Reverse Culture Shock bei längeren Auslandsaufenthalten.
- Panikzone: Ich für mich beschreibe die Panikzone so: wenn man es mit dem Aufenthalt in der Lernzone übertreibt und sich selbst überfordert, landet man in der Panikzone. Dort ist man nicht mehr lernfähig, sondern reagiert gemäß seiner Natur, also entweder wütend oder in sich gekehrt, um die Extreme zu nennen. Die Panikzone ist gefährlich – nachdem ich sie einmal ausprobiert habe, kann ich sie niemandem empfehlen.

Die Lernzone: da ist nicht jeder gerne!
Ich finde das Modell sehr spannend, weil es einerseits viele gruppendynamische Prozesse des Alltags beschreibt, in dem Konflikte oft entstehen, wenn Menschen sich dagegen wehren, ihre Komfortzone zu verlassen. Andererseits zeigt es meiner Interpretation nach auch einen Weg auf, wie man sich weiterentwickeln kann: Wenn man sich regelmäßig in die Lernzone begibt, vergrößert sich die Komfortzone – man fühlt sich mit mehr Situationen wohl, weil man sie im Rahmen der vergangenen Ausflüge in die Lernzone bereits kennt. Abgesehen von interessanten Erfahrungen erweitert das den Horizont und führt zu mehr Gelassenheit bei Extremsituation, da man mehr Strategien für viel mehr Situationen als Basis für die aktuelle Extremsituation hat.
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